Eigener Kakaoanbau: La Magdalena

Die Dominikanische Republik bietet ideale klimatische Bedingungen für den Anbau von Kakao. Im Nordosten des Landes haben wir gemeinsam mit einem lokalen Partner die Kakaofarm La Magdalena aufgebaut. Mit dem eigenen Anbau können wir die Qualität des für unsere Schokoladen so wichtigen Edelkakaos sicherstellen und die ökologischen und sozialen Bedingungen vor Ort kontrollieren.

Nachhaltiger Anbau

Im Jahr 2016 haben wir die Chance ergriffen, auf 1.536 Hektar eine Kakaofarm zu entwickeln. Bevor die früher zur Rinderhaltung genutzte Fläche bepflanzt werden konnte, bedurfte es grundlegender bodenverbessernder Maßnahmen. Drainagen wurden verlegt, um die Gefahr von Staunässe zu verringern und die Durchlüftung des Bodens sowie die Aktivität des Bodenlebens zu fördern. Das Ausbringen organischer Dünger half, die erforderliche Bodenqualität wiederherzustellen und die Flächen für den Kakaoanbau vorzubereiten.

Die Kakaopflanzen haben wir in einer eigenen Baumschule herangezogen. Über eine Million Edelkakaosetzlinge sowie Schattenbäume sind inzwischen auf circa zwei Drittel der Farm gepflanzt. Ein Drittel bleibt der Natur überlassen. Unser Ansatz verfolgt das Ziel, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen und eine nachhaltige Balance zwischen dem Kakaoanbau und der Umwelt zu schaffen.

Biodiversität

Das tropische Klima in der Dominikanischen Republik fördert eine außergewöhnlich große Artenvielfalt. Eine reiche Flora und Fauna sowie das schnelle Pflanzenwachstum schaffen ideale Bedingungen für ein vielfältiges und dynamisches Ökosystem. Indem wir ein Drittel unserer Farm unberührt lassen, stellen wir sicher, dass diese Flächen anderen Pflanzen und als Rückzugsorte für Tiere weiterhin zur Verfügung stehen. Unsere Farmmitarbeiter unterstützen die Biodiversität auch durch das Öffnen der Kakaofrüchte direkt auf dem Feld, deren Schalen dann dort verbleiben. Sie dienen als Nistplatz und Nahrungsgrundlage für Insekten.

 

Die Vielfalt an Pflanzen und Insekten ist für die landwirtschaftliche Nutzung der übrigen Flächen von großer Bedeutung. Sie unterstützt die Bestäubung der Kakaoblüten und verbessert so die Ernteerträge. Mit der einheimischen Leguminose Piñon Cubano arbeiten wir im Agroforstsystem. Dieser Baum dient nicht nur als wertvoller Schattenspender für die Kakaopflanzen, sondern reichert den Boden mit natürlichen Nährstoffen an. Die so verbesserte Bodenfruchtbarkeit reduziert den Bedarf an Düngemitteln.

Umgang mit Pestiziden

Der Anbau von Kakao bedarf eines Pflanzenschutzes, um Ernten zu sichern. Wir setzen auf einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Pflanzenschutz auf unserer Kakaofarm. Der Einsatz chemischer Mittel wird strikt auf das notwendige Minimum beschränkt und durch integrierte Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen ergänzt, die natürliche Gegenspieler fördern. Es werden ausschließlich Pflanzenschutzmittel verwendet, die von Behörden zugelassen sind und hohen Sicherheitsstandards für Umwelt und Gesundheit entsprechen. Die Dominikanische Republik ist Unterzeichner des Stockholmer Übereinkommens und hat damit strenge Vorgaben zur Begrenzung persistenter organischer Schadstoffe (POPs) etabliert.

 

Unser Ziel ist es, langfristig den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel durch innovative, umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Wir führen hierfür praxisnahe Projekte durch: Beispielsweise nutzen wir Kokosnussstroh als Bodenauflage, um Unkräuter biologisch zu unterdrücken und Pflanzenschutzmittel reduzieren zu können.

 

Regelmäßige Schulungen unserer Mitarbeiter gewährleisten nicht nur den sachgemäßen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, sondern auch die korrekte Nutzung der erforderlichen Sicherheitsausrüstung, um Risiken für Mensch und Natur zu minimieren.

Angemessener Lohn und gesellschaftliches Engagement

Rund 50 Menschen aus der Region haben auf unserer Farm mit einem unbefristeten Vertrag Arbeit gefunden. Die Bezahlung liegt über dem gesetzlichen Mindestlohn. Arbeitsschutz hat auf unserer Farm eine hohe Priorität. Regelmäßig schulen wir unser Team zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, Werkzeugen und Schutzkleidung und unterstützen sie bei der Umsetzung.

 

Viele unserer einheimischen Kollegen stammen aus dem nahegelegenen Dorf. In einer Projektpartnerschaft mit der lokalen Schule ist es gelungen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für den Schutz der Umwelt durch Mülltrennung und den Nutzen der Kompostierung zu vermitteln. Seit Projektstart vor etwa fünf Jahren hat die Ablagerung von Müll in der Umwelt merklich abgenommen und der Ort ist sauberer geworden. Die getrennten Bioabfälle werden auf unserer Farm kompostiert und der gewonnene Kompost als biologischer Dünger zur Bodenaufwertung eingesetzt. In einem Folgeprojekt haben wir den Bau eines öffentlichen Brunnens unterstützt, der die Versorgung der lokalen Bevölkerung mit sauberem Wasser sicherstellt.