Höhere Effizienz durch Hybridrückkühler
Zur verantwortungsvollen Produktion von Süßwaren gehört für Storck der sparsame Einsatz von Ressourcen. In weiten Teilen setzt Storck moderne und hocheffiziente Technologien für die Energie- und Kälteversorgung der Produk-tion ein: Ein gutes Beispiel sind sogenannte Hybridrückkühler.

In der Produktion von Süßwaren ist die Kühlung und Kälteversorgung essenziell für zahlreiche Herstellungsschritte: Zutaten werden zunächst gelöst, gekocht und bereits während der Verarbeitung zum fertigen Produkt temperiert und gekühlt. Auch das fertige Produkt muss unter optimalen Bedingungen gelagert werden. Die hierfür benötigte Kälte wird bei Storck direkt vor Ort erzeugt: Individuell für unser Nutzungsprofil konzipierte Ammoniak-Kälteanlagen versorgen häufig gleich mehrere Produktionsgebäude. Allein am Standort Halle entfallen auf die Kälteerzeugung etwa 20 % des jährlichen Wasserbedarfs und rund 10 % des Strombedarfs. Dies ist ein relevanter Anteil, der uns Möglichkeiten bietet, noch effizienter und damit ressourcenschonender zu wirtschaften.
Das Funktionsprinzip von Kälteanlagen
Bei der Erzeugung von Kälte mit Ammoniak-Kälteanlagen (NH3-Kälteanlagen) wird elektrische Energie in thermische Energie – nämlich Kälte – umgewandelt. Bei den von uns eingesetzten Kälteanlagen ist die gewonnene thermische Energie im Mittel um das 8-fache höher als die eingesetzte elektrische Energie.
Mit der elektrischen Energie wird ein Kältekreislauf angetrieben. In diesem Kreislauf kühlt sich das Kältemittel Ammoniak stark ab und kann in diesem Stadium Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Dabei erwärmt sich das Kältemittel, während die Umgebung gekühlt wird. Um den Kreislauf aufrecht zu erhalten, muss das Kältemittel anschließend wieder heruntergekühlt werden. Dies geschieht in sogenannten Rückkühlern, durch die mittels Ventilatoren Umgebungsluft gefördert wird. Diese Luft erwärmt sich dabei und kühlt dabei gleichzeitig das Kältemittel herunter.
Von herkömmlichen Trocken-Rückkühlern wird die Wärme unmittelbar an die Umgebungsluft abgegeben (konvektive Wärmeübertragung). In Nasskühltürmen werden die Lamellen im Innern der Rückkühler mit Wasser berieselt, das zum Verdunsten Wärme aufnimmt. Die abgegebene Wärme wird in diesem Fall also nicht nur konvektiv übertragen, sondern zusätzlich vom Wasser aufgenommen, was die Kühlleistung enorm steigert.
Die Vorteile von Hybridrückkühlern
Bereits seit 2011 setzen wir auf Hybridrückkühler, die die Funktionsweisen von Trocken- und Nasskühlung miteinander kombinieren. Hybride Rückkühler sind dadurch besonders effizient: Sie können auf kleinerem Raum deutlich größere Leistungen erbringen, sie sind weniger von der Umgebungstemperatur abhängig und weisen bei hohen Außentemperaturen einen besseren Wirkungsgrad auf als Trockenkühler.
Hybridrückkühler kühlen trocken, solange die Umgebungsluft kühl genug ist. Erst wenn die Temperaturen im Sommer steigen, werden die hybriden Rückkühler nass betrieben. Das zur Benetzung der Kühler-Lamellen verwendete Wasser wird aufgefangen. Es bleibt so lange wie möglich im Kühlkreislauf und wird mehrere Male wiederverwendet, bis es zu salzhaltig wird und unter Einhaltung aller Grenzwerte und behördlicher Vorgaben versickert wird.
Mit dem Einsatz von Hybridrückkühlern haben wir den Wasserverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen Nasskühlung deutlich reduziert: allein am Standort Halle um 86 %. Überzeugend ist auch die Energieersparnis: In Halle war der Stromverbrauch der Hybridrückkühler im Jahr 2023 um 35 % geringer als der von gängigen Nasskühltürmen.
Die effiziente Technologie ist Standard bei Storck
Inzwischen haben wir an unseren Produktionsstandorten 18 hocheffiziente Hybridrückkühler installiert, die – abhängig von ihrer Größe und des Bedarfs der Kälteanlage – jeweils eine Leistung von bis zu 5 MW erbringen. Auch wenn die Anschaffung mit erheblichen Mehrkosten im Vergleich zu Nasskühltürmen verbunden ist, sind sie bei Neuprojekten mittlerweile Planungsstandard.