Kakaoanbau im Agroforstsystem

Vorteile von Agroforst
Im Agroforstsystem werden Kakaobäume mit anderen Bäumen und Sträuchern kombiniert. Dadurch entstehen ökologische und durch die Ernte diverser Früchte auch ökonomische Vorteile. Oft genutzt sind in sonnigen Gebieten Bananenstauden als Schattenbäume zwischen den Kakaopflanzen. Die Abwechslung in der Vegetation fördert die Artenvielfalt, schafft ein stabileres Mikroklima, reduziert Temperaturschwankungen auf den Plantagen und fördert nützliche Tierarten, die für die Bestäubung und den Pflanzenschutz wichtig sind. Darüber hinaus regulieren Agroforstsysteme besser den Wasserhaushalt und schützen den Boden vor Erosion. Besonders die Vielfalt im Anbau - die so genannte Diversifizierung - kann die Einkommensmöglichkeiten für Landwirte verbessern.
Unser Engagement für Agroforst
Unsere Partner in Förderprojekten im Ursprung stellen den Landwirten vor Ort Setzlinge, Saatgut und andere Ressourcen zur Verfügung, um Agroforstsysteme gezielt aufzubauen. Darüber hinaus unterstützen wir gemeindebasierte Aufforstungsprojekte, die den Aufbau solcher Systeme vorantreiben. Dabei werden einheimische Baumarten gepflanzt, die optimal an die regionalen Bedingungen angepasst sind und zur nachhaltigen Entwicklung der Wälder beitragen. Unsere Partner arbeiten dabei eng mit den lokalen Gemeinden und Behörden zusammen, um natürliche Ressourcen wie Boden, Wasser und Wald zu schützen und Umwelt- und Waldschutzgesetze einzuhalten.
Mit Trainingsprogrammen vermitteln wir praxisnahes Wissen zu Agroforstsystemen, Waldsanierung und nachhaltiger Landwirtschaft. So stellen wir sicher, dass die Bauern nicht nur kurzfristig von den Maßnahmen profitieren, sondern langfristig eigenständig nachhaltige Anbaumethoden umsetzen können.
Finanzielle Anreize
Die Akzeptanz von Agroforstsystemen fördern gezielte Anreize für die Farmer. Die Integration von Payments for Ecosystem Services (PES) spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Extra-Zahlungen an die Farmer honorieren ihre Leistungen für Bodenschutz, Verbesserung des Wasserhaushalts und Förderung der Biodiversität. So profitieren Landwirte direkt von nachhaltigen Praktiken, die langfristig zur wirtschaftlichen Stabilität der Betriebe beitragen.
Projektbeispiel
In der Cote d’Ivoire führen wir gemeinsam mit der Farmers' Organization of Agboville (FOA) ein gemeindebasiertes Aufforstungsprojekt durch. Im Rahmen dessen wurden nährstoffarme Böden auf einer Fläche von 16 Hektar durch das Pflanzen und die Pflege von 10.260 Bäumen wiederbelebt. Zudem wurde ein gemeindebasiertes Projekt zur Einkommensförderung ins Leben gerufen, das insbesondere Frauenvereinigungen unterstützt. Dank des Zahlungsprogramms PES konnten finanzielle Mittel generiert werden, um die Aufforstung voranzutreiben und einkommensschaffende Maßnahmen zur Stärkung dieser Frauenkooperativen zu ermöglichen.
Agroforstanbau auf eigener Kakaofarm
Auf unserer eigenen Kakaofarm La Magdalena in der Dominikanischen Republik arbeiten wir nach den Prinzipien des Agroforstsystems. Auf der 1.536 Hektar großen Kakaofarm sind etwa eine Million Edelkakao-Setzlinge sowie Schattenbäume auf circa zwei Drittel der Farm gepflanzt. Auf einem Drittel entwickeln sich Flora und Fauna frei. Insbesondere die einheimischen Leguminose Piñon Cubano dient als Schattenbaum und reichert gleichzeitig den Boden mit natürlichen Nährstoffen an.